Ein Zauberer auf dem Sender 

Die Lange Nacht des Rundfunkpioniers Dr. Hans Flesch

 

von Armin H. Flesch (Mitarbeit Wolfgang Hagen sel.),

für Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur, 2004

 

 

Nachdem 1923/´24 in Deutschland die ersten Radiosender gegründet worden waren, herrschte Langeweile im Äther: Morgens Gymnastik und kirchliche Feiern, mittags Kochrezepte und Zeitsignal, abends ein Konzert oder ein „belehrender Vortrag“ und zum Sendeschluß das Deutschlandlied.

 

Am 1. April 1924 jedoch geht Frankfurt am Main auf Sendung. Programmchef ist ein frischpromovierter Mediziner namens Hans Flesch, der von allen deutschen Rundfunkleitern als erster eine klare Vorstellung von den Möglichkeiten des neuartigen Massenmediums besitzt.

 

Walter Benjamin, Bertolt Brecht, Paul Hindemith, Ernst Krenek, Thomas Mann, Walter Ruttmann, Carl Zuckmayer, Kurt Weill und viele mehr – lang ist die Liste derer, die er zur Mitarbeit am Funk gewinnt.  Ab 1929 Intendant der „Berliner Funkstunde“ ist Hans Flesch die Gallionsfigur des „System-Rundfunks“ und der Lieblingsfeind der nationalen Rechten. Bereits 1932, unter Reichskanzler Franz v. Papen, werden alle privaten Rundfunkgesellschaften aufgelöst, Hans Flesch wird aus dem Amt entlassen.  

 

Die Lange Nacht nimmt den Jahrestag der Erstausstrahlung von Fleschs „Zauberei auf dem Sender“, dem ersten Rundfunk-Hörspiel in deutsche Sprache, zum Anlaß, den Lebensweg des Rundfunkpioniers und Menschen Dr. med. Hans Flesch nachzuzeichnen: Orginaltöne, alte Briefe und die letzten lebenden Zeitzeugen erzählen die Geschichte eines gefeierten Rundfunkpioniers, eines „Halbjuden“, der allen Kränkungen und Misshandlungen des Dritten Reiches ausgesetzt war, eines Lebenskünstlers, der alles überstehen und doch nicht überleben konnte.



Hans Flesch-FotoEin Zauberer auf dem Sender

 

 

Hier können Sie alle drei Stunden meiner Sendung hören:

 

>> https://www.hans-flesch-gesellschaft.de/hans-flesch/

 


 

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